Die Vorgeschichte zum 2014 Audi TT 2.0 TFSI S-Line
1995 hatten die Ingolstädter eine Vision: Audi sollte ein Auto im Portfolio haben, das sportlich anmutet, zwei Sitze hat und neuen Schwung in die bisherige Modellpalette bringt. Drei Jahre später schickte Audi den so genannten TT ins Rennen. Sein Design: eher rund, beinahe kugelig. 2006 erfuhr der TT nicht nur ein Facelift, im Prinzip war es ein neues Auto: Gestrafftere Linien, neue Motoren, Leichtbauweise. Und noch einmal acht Jahre dauerte es, bis die dritte Produktgeneration vorgestellt wurde. Der neue Audi TT besticht – endlich – durch noch schärfere Linien und Neuheiten wie die Matrix-LED-Scheinwerfer. Natürlich darf auch der TTS nicht fehlen, die noch sportlichere Variante mit serienmäßigem Quattro-Antrieb.

Der Fahreindruck
Es dauerte tatsächlich nur wenige Minuten, bis uns folgender Satz entfleuchte: „Boah, der fährt sich echt genial!“ Anlass zu dieser Äußerung gaben nicht zuletzt die Serpentinen im Hinterland Andalusiens, wohin Audi eingeladen hatte. Egal, wie eng, steil oder langgezogen: Der TT lag auf dem Asphalt wie auf Schienen gezogen. Als könnte ihn einfach nichts aus der Ruhe bringen. Beeindruckend, zumal wir einen Fronttriebler gefahren sind, nicht die Allrad-Variante. Positiv aufgefallen ist uns auch, dass zu keiner Zeit die A-Säule im Weg war, also die Sicht nach vorne raus nicht unnötig einschränkte.
Selbst im Comfort-Mode, in dem die Lenkung eher noch geschmeidig wirkt, ließen sich die Kurven erobern. Umso spaßiger war da natürlich der Dynamic-Mode, in welchem das 3-Speichen-Lenkrad spürbar direkter arbeitet, die Gasannahme einen Ticken flotter erfolgt und der Motor lauter dröhnt. Der Motorsound war es übrigens denn auch, der einen kleinen Wermutstropfen bildete. Wirklich bösen Sportwagen-Sound durfte man von dem 2-Liter-Vierzylinder TFSI mit 230 PS und 370 Nm nicht erwarten. Schade. Dafür stimmte die Leistung.
Ein ganz bisschen schade war auch, dass die Schaltwege des manuellen 6-Gang-Getriebes ein wenig zu lang anmuteten. Zwar ließen sich die Gänge präzise einlochen, aber knackiger hätte es sein können – zur Wahl steht aber auch die automatische 6-Gang-S-Tronic.
Knackig ist vielleicht auch das geeignete Stichwort in Bezug auf das Exterieur. Die Front und die Seitenansicht sind deutlich nachgeschärft worden, im Vergleich zum ersten Audi, der 1995 auf den Markt kam, quasi ein neues Auto. Die Ringe sind auf die Motorhaube gewandert, der Singleframe-Grill ist wuchtiger – da hat man sich vom R8 inspirieren lassen, die Scheinwerfer sind schmaler – eine Hommage an den Audi R18 e-tron – und die seitliche Tornadolinie lässt den TT schön gestreckt aussehen. Von alldem ist am Heck jedoch nicht so viel zu sehen. Zwar wurde auch hier nachgeschärft – aber sein eher rundes Design erinnert stark an die erste Version von 1998.
Zurück zum Fahreindruck: Die Sitze sind eher sportlich ausgelegt, könnten aber noch ein wenig mehr Seitenhalt bieten. Bequem sind sie aber allemal. Ungewohnt: Es gab keine Rückfahrkamera, lediglich einen Parkassistenten – da merkt man, wie verwöhnt man mittlerweile schon ist.
Dieser Assistent hat seine Platz übrigens im Display hinter dem Lenkrad – genauso, wie alles andere. Denn es gibt nur noch diesen Bildschirm. Virtual Cockpit – das ist das Stichwort, die eigentliche Revolution in Bezug auf den neuen TT. Man schaut nicht mehr in Richtung Mitelkonsole, um beispielsweise das Navi abzulesen, denn da sind jetzt nur noch die Lüftungsdüsen, die wie Flugzeugturbinen aussehen. Die Knöpfe für die Klimaanlage sind schlauerweise in den Düsen integriert. Sie haben ein kleines Display, und indem man an ihnen dreht, lassen sich Temperatur etc. einstellen. Klug gemacht!
Heißt im Umkehrschluss: Das Infotainmentsystem mit allen seine Funktionen sitzt hinterm Lenkrad in einem 12.3 Zoll großen TFT-Bildschirm. Es wird gesteuert über Tasten am Lenkrad, per Sprachanweisung oder über das neu entwickelte MMI-Terminal in der unteren Mittelkonsole. Je nach Wahl unterscheidet sich die Art der Darstellung. Während in der klassischen Ansicht die Rundinstrumente, also Tacho und Drehzahlmesser, dominieren, nehmen im „Infotainment-Modus“ zusätzliche Funktionen wie Navigation, Telefon, Audi connect oder Media einen prominenten Platz ein. Die Anzeigen für Außentemperatur, Uhrzeit, Kilometerstände sowie Warn- und Hinweissymbole haben in beiden Modi einen festen Platz am unteren Rand des Cockpits. Somit muss der Fahrer seinen Blickkaum mehr von der Straße ablenken – was sinnvoll ist – das heißt aber auch, dass der Beifahrer quasi nichts mehr zu tun hat. Zwar kann er noch immer DJ spielen, aber so bequem wie für den Fahrer ist das volldigitale Display nicht einzusehen.

Die Fakten:
Der reguläre Audi TT ist mit einem 2.0-Liter-TFSI-Motor ausgestattet, der 230 PS und 370 Nm liefert. Damit erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h, die 100 km/h-Marke ist mit dem manuellen Getriebe nach 6 Sekunden erreicht. Laut NEFZ braucht der TT durchscnnittlich 5,9 Liter Benzin. 35.000 Euro.
Mit einem Radstand von 2,51 M.eter beträgt der Wendekreis knapp 11 Meter. Die Länge ist im Vergleich zum Vorgänger von 2006 geblieben: 4,18 Meter. Mit Außenspiegeln ist der TT 1,97m breit, die Höhe beträgt 1,35 Meter.
Leer wiegt der Sportwagen 1230 Kilogramm, die Zuladung darf nicht schwerer als 400 Kilo sein.
Für die BAsisversion müssen 35.000 Euro auf den Tisch, unser Testwagen in der S-Line-Ausstattung wird circa 45.000 bis 50.000 Euro gekostet haben.

Jan 'Kann man machen' Gleitsmann

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