Review vom 29.11.2017 - Testwagen: 2017 Hyundai ix 35 fuel cell, Motor: Elektromotor, Leistung: 136 PS (100 KW), Maximales Drehmoment: 300 Nm ab 1 U/min, Getriebe: 1-Gang Automatik, 0 auf 100 km/h: in 12.5 sec, V-Max: 160 km/h, NEFZ-Verbrauch: 0,9512 kg Wasserstoff /100 km (0 g/km), Preis Testwagen: ca. 65450 Euro

2015 hat Hyundai in Deutschland seinen Kompakt-SUV ix35 in Tuscon umbenannt. Wir haben Euch damals ein Review mitgebracht (welches durchaus sehenswert ist, weil ich da mal wirklich schlecht angezogen bin und mich heute auch dafür schäme).

Zwei Jahre zuvor war in Korea im Werk Ulsan auf einer eigenen Fertigungslinie der erste Hyundai ix 35 fuel cell vom Band gelaufen. Zunächst nur für Behörden und Firmenkunden vorgesehen, kann man das Brennstoffzellen Fahrzeug seit 2015 in Deutschland auch als Privatmann kaufen.

Gut 1.000 Fahrzeuge hat Hyundai bislang produziert und somit sein Plansoll erfüllt. Für die Koreaner steht aber die Brennstoffzelle fest auf dem Produktionsplan, allein schon um in Korea die Klimaziele zu erreichen. Toyota hingegen hat von seinem Wasserstoff-Flitzer dem Mirai bisland 4.300 Einheiten verkauft. Hüben wie drüben zeigen die geringen Stückzahlen aber deutlich, dass wir uns noch in einer Test- und Aufbauphase befinden. Ab 2018 will Mercedes mit dem GLC F-Cell ja ebenfalls ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle auf den Markt bringen.

Auf der CES 2018 in Las Vegas wird Hyundai wohl einen weiteres Fahrzeuzg mit Brennstoffzelle präsentieren, was mit mehr Leistung und mehr Reichweite daherkommen soll.

MOTOR

Unter der Haube vom 2017 Hyundai ix 35 fuel cell befindet sich ein Elektromotor mit einer Leistung von 136 PS (100 kw) und einem maximalen Drehmoment von 300 Nm, welches ab Start sofort zur Verfügung steht. Unser Testwagen verfügt über Frontantrieb, geschaltet wird automatisch mittels 1-stufigem Reduktionsgetriebe.

FAKTEN

Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der 2017 Hyundai ix 35 fuel cell innerhalb 12.5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 160 km/h erreicht, dann wird abgeregelt.

Der Hyundai ix 35 fuel cell verfügt über einen Tankinhalt von 5,64 Litern. Bei einem NEFZ-Verbrauch laut Hyundai von 0,9512 kg Wasserstoff auf 100 Kilometern könnte man theoretisch auf eine Reichweite von fast 600 Kilometern kommen.

Der Hyundai ix 35 fuel cell ist 4.41 m lang bei einem Radstand von 2.64 m. Er ist 1.66 m hoch und misst in der Breite 1.82 Meter. . Der Wendekreis des Hyundai ix 35 fuel cell beträgt 10.6 m. Das Leergewicht ist mit 1.921 kg angegeben, das zulässige Gesamtgewicht mit 2.250 kg.

Der preiswerteste Hyundai ix 35 fuel cell ist auf Anfrage ab 65.450 Euro zu haben. Die Versicherungsklassen Haftpflicht, Vollkasko und Teilkasko: 17 / 20 / 19

KOFFERRAUM

In den Kofferraum vom 2017 Hyundai ix 35 fuel cell passen 591 Liter. Bei umgeklappter Rückbank sind es 1.436 Liter. Maximal zugeladen werden dürfen 329 kg – davon dürfen 70 kg auf das Dach geladen werden. Ein Anhängerbetrieb ist nicht vorgesehen.

Wie tankt man eigentlich Wasserstoff?

Wir sind heute mit dem Hyundai ix 35 Fuell Cell unterwegs. Der Koreaner ist seit 2015 bei uns in Deutschland verfügbar und wird in Korea in einem eigenen Werk gefertigt. Angetrieben wird das SUV von einem 136 PS starken Elektromotor, der wiederum sein Strom von einer Brennstoffzelle bezieht.

Dies bedeutet, dass im Hyundai nur eine klitzekleine Batterie verbaut ist, dafür aber zwei 144 Liter fassende Wasserstoff-Tanks. Der Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle mit Sauerstoff angereichert. Bei der chemischen Reaktion entsteht Strom, der wiederum den Elektromotor antreibt. Als Abfallprodukt entsteht Wasserdampf. Soweit so gut.

Das Spielchen kann man ein ganzes Weilchen treiben. Ein vollgetankter ix 35 soll beispielsweise 600 km weit kommen. Dann sind die Tanks leer und müssen wieder befüllt werden. Und hier ist auch schon der Haken. In Deutschland gibt es um die 14.500 Tankstellen, an denen man fossilen Treibstoff aufnehmen kann. Aber gerade mal 41 Wasserstoff-Tankstellen. Zwar bemüht man sich im CEP (Clean Energy Partnership) das Netz auszubauen, aber die Versprechungen der letzten Jahre konnten nicht gehalten werden.

Da haben wir mal wieder das Huhn-Ei-Problem. Ohne Tankstellen-Netz kaum Akzeptanz beim Kunden, ohne Kunden kein wirtschaftlich sinnvoller Ausbau des Netzes. Zumal eine neue Wasserstoff-Tankstelle zwischen 1 und 1.5 Millionen Euro kosten soll. Immerhin hat man sich auf einen Betankungsstandard einigen, so dass man mit jedem in Deutschland käuflichen Brennstoffzellen-Fahrzeug an jeder Wasserstoff-Tankstellen tanken kann. Wer sich das Netz der Wasserstoff-Tankstellen mal genauer ansehen will, der sollte sich die App H2 live installieren, die es sowohl für iOS als auch Android gibt.

Wasserstofff-Tankstellen beziehen ihren Bestand auf unterschiedlichen Wegen. Den herrkömmlichen – per Tanklaster, manche sind an einem Waserstoff-Gasnetz angeschlossen, andere erzeugen den Wasserstoff vor Ort selbst. Die Erzeugung funktioniert dann auf umgekehrte Weise. Man nimmt Wasser und Strom und generiert daraus Wasserstoff und Sauerstoff. Aktuell gibt es in Deutschland ja noch nicht so viele Fahrzeuge mit Brennstoffzellen. Trotzdem finde ich es spannend jetzt hier an der Tankstelle zu stehen, denn diese sind teilweise nur auf bis zu 50 Befüllungen von PKWs ausgelegt.

Wir stehen übrigens in Kamen bei Dortmund. Die nächsten Wasserstofftankstellen im Bielefelder Raum liegen in Kamen und Münster – da fährt man also mal eben 100 km hin und wieder 100 km zurück. Geplant ist aber eine weitere Tankstelle in Rheda-Wiedenbrück bei Gütersloh.

Jan 'Kann man machen' Gleitsmann

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