Fakten zum Dacia Sandero TCe 90 Essential
Der Dacia Sandero TCe 90 Essential ist ein klassischer Vertreter der Kleinwagenklasse und präsentiert sich in der getesteten Konfiguration als Einstieg in die Welt der sparsamen Mobilität. Unter der Haube arbeitet ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 91 PS (67 kW) und 160 Nm Drehmoment, die bereits bei 2.100 U/min anliegen. Die Kraft wird über ein manuelles Fünfgang-Getriebe an die Vorderräder weitergegeben. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 12,3 Sekunden gehört der Sandero nicht zu den sportlichsten, aber er erfüllt seinen Zweck im Alltag.
Das Leergewicht beträgt 1.123 kg, was zu einem Leistungsgewicht von rund 12,3 kg/PS führt. Der WLTP-Normverbrauch liegt bei 5,3 l/100 km, was einem CO2-Ausstoß von 119 g/km entspricht. Der 50-Liter-Tank ermöglicht eine rechnerische Reichweite von bis zu 940 Kilometern.
Mit einer Länge von 4,09 m, einer Breite von 1,85 m (inklusive Spiegel: 2,01 m), einer Höhe von 1,50 m und einem Radstand von 2,60 m bleibt der Sandero kompakt genug für die Stadt, bietet aber dennoch ausreichend Platz für Fahrer und Passagiere. Der Wendekreis beträgt 10,5 Meter, die Bodenfreiheit liegt bei ordentlichen 162 mm.
Gebaut wird der Dacia Sandero im marokkanischen Werk. Beim Euro NCAP-Crashtest im Jahr 2021 erreichte er lediglich zwei von fünf Sternen – ein Wert, der im heutigen Wettbewerbsumfeld kritisch zu betrachten ist.
Der Einstiegspreis für den Dacia Sandero beginnt bei 12.490 Euro, die getestete Version TCe 90 Essential kostet 13.290 Euro in der Basisausstattung. Der Preis des getesteten Fahrzeugs mit zusätzlichen Optionen lag bei rund 14.090 Euro, die Konfiguration des Testwagen ist hier hinterlegt.
Mitbewerber des Dacia Sandero TCe 90
Auch wenn der Dacia Sandero preislich konkurrenzlos wirkt, gibt es im Kleinwagensegment zahlreiche Mitbewerber. Drei exemplarische Modelle sollen hier als Vergleich dienen, wohl wissend, dass die Auswahl am Markt deutlich größer ist:
Der Opel Corsa startet in der Basis bei 22.680 Euro und ist damit über 10.000 Euro teurer als der Sandero. Auch der Hyundai i20 ist mit einem Einstiegspreis von 19.900 Euro deutlich kostspieliger. Dritter im Bunde ist der Seat Ibiza aus dem Volkswagen-Konzern, der ab 18.430 Euro zu haben ist.
Diese Beispiele zeigen: Der Dacia Sandero ist mit Abstand der günstigste Neuwagen in seinem Segment. Wer den genauen Preis für sein Wunschfahrzeug ermitteln möchte, dem sei ein Blick auf die Plattform leasingmarkt.de empfohlen. Dort lassen sich aktuelle Leasingangebote vergleichen und auf die persönlichen Bedürfnisse anpassen.
Exterieur des Dacia Sandero TCe 90
Optisch zeigt sich der Dacia Sandero modernisiert. 2022 erhielt er eine neue Frontpartie, die sich durch das markante Tagfahrlicht im LED-Design hervorhebt. Die Scheinwerfer sind in allen Ausstattungslinien gleich und bieten LED für Tagfahrlicht und Abblendlicht, während das Fernlicht auf konventionelle Halogentechnik setzt.
Die Ausstattungslinie Essential ist die Einstiegsversion. Darüber rangieren noch drei weitere Linien, die mehr Komfort- und Designfeatures bieten. In der Basis rollt der Sandero auf 16-Zoll-Stahlfelgen. Die im Testfahrzeug montierten Alufelgen stammen aus höheren Linien und waren nur aufgrund der Winterbereifung auf dem Pressewagen montiert.
In der Linie Essential ist das Farbspektrum auf drei Lackierungen beschränkt, in der höchsten Ausstattungslinie sind bis zu sechs Farben wählbar. Unser Testwagen war in der Farbe Arktis-Weiß gehalten – eine schlichte, aber gepflegte Lackierung.
Die Rückleuchten setzen auf klassische Leuchtmittel. Die Beleuchtung umfasst zudem eine Nebelschlussleuchte und zwei Rückfahrscheinwerfer.
Ausstattung Interieur im Dacia Sandero TCe 90
Materialanmutung
Innen dominiert praktischer Hartplastik. Sowohl Armaturenbrett als auch Türverkleidungen bestehen durchgehend aus ungeschäumtem Kunststoff. Eine Struktur im Mitteltunnel sorgt für etwas optische Auflockerung. Der Dachhimmel ist mit Stoff bezogen, allerdings nicht unterfüttert. Auch das Lenkrad wirkt einfach und besteht aus preiswert wirkendem Kunststoff.
Ergonomie
Das Cockpit präsentiert sich funktional. Das Multifunktionslenkrad bietet links die Steuerung für den Tempomaten, rechts für das Bord- bzw. Infotainment-System. Zusätzlich befindet sich hinter dem Lenkrad ein Satellitenhebel zur Lautstärkeregelung. Licht und Scheibenwischer werden über klassische Hebel bedient.
Die beiden elektrischen Fensterheber vorne sind praxisgerecht, hinten gibt es klassische Fensterkurbeln. Die Klimaanlage ist manuell und optional. Zentralverriegelung, Warnblinkanlage und Eco-Fahrmodus sind über separate Tasten steuerbar.
Ablagen
Das Ablagenangebot ist zweckmäßig. Türtaschen vorne bieten Platz für kleinere Gegenstände, jedoch kaum sicheren Halt für Getränkedosen. Hinter dem Schalthebel befinden sich zwei Getränkehalter ohne Abstandshalter, sowie ein weiteres Fach – allesamt aus Hartplastik, nicht rutschfest. Das Handschuhfach ist großzügig dimensioniert, allerdings unbeleuchtet. Über dem Mitteltunnel kann ein Smartphone in einer speziellen Halterung eingeklemmt und per USB-C geladen werden.
Soundsystem
Trotz des günstigen Einstiegspreises überrascht das Soundsystem positiv. Zwei Lautsprecher in den Türen und zwei Hochtöner an der Frontscheibe erzeugen einen klaren Klang mit differenzierten Höhen und akzeptablem Bass. Die Lautstärkeskala reicht bis 40 – bis 30 bleibt der Klang angenehm und verzerrungsfrei. Apple CarPlay oder Android Auto sind nicht verfügbar, Telefonie und Musikwiedergabe erfolgen via Bluetooth.
Sitze
Die Stoffsitze bieten grundlegenden Komfort. Der Fahrersitz ist höhenverstellbar, die Lehne und Sitzposition können manuell justiert werden. Der Beifahrersitz lässt sich nicht in der Höhe verstellen. Während der Testfahrt über 500 Kilometer zeigte sich der Sitzkomfort als alltagstauglich, ohne Rückenschmerzen oder spürbare Ermüdung.
Platzangebot und Ausstattung im Fond des Dacia Sandero TCe 90
Der Fond des Sandero ist einfach, aber funktional gestaltet. Der Einstieg gelingt auch Erwachsenen problemlos. Die Kniefreiheit ist bei einer Körpergröße von 1,80 m ausreichend, die Füße lassen sich unter den Vordersitz schieben. Kopffreiheit ist ebenfalls gegeben.
Die Lehne ist relativ stark geneigt, was für längere Fahrten als etwas zu loungig empfunden werden kann. Die Sitze im Fond fühlen sich weniger haltbar an, was im Alltag jedoch zu verkraften ist. Fensterheber hinten sind mechanisch, Türverkleidungen bestehen ebenfalls vollständig aus Hartplastik.
Zur Kindersicherheit sind ISOFIX-Halterungen vorhanden, die Gurtpeitschen jedoch nicht starr, was das Anschnallen erschwert. Die Scheiben hinten sind leicht getönt, lassen sich jedoch nicht vollständig versenken.
Alles zum Kofferraum im Dacia Sandero TCe 90
Mit 328 Litern Kofferraumvolumen zeigt sich der Dacia Sandero klassenüblich geräumig. Wird die Rücksitzlehne umgeklappt – asymmetrisch, jedoch ohne Durchreiche – erweitert sich das Ladevolumen auf bis zu 1.108 Liter, gemessen bis unter das Dach.
Die Heckklappe wird über einen Taster geöffnet und durch Gasdruckdämpfer gehalten. Eine Kofferraumbeleuchtung (kein LED) auf der linken Seite sorgt für minimale Ausleuchtung. Zwei Taschenhaken pro Seite sind ebenso vorhanden wie ein herausnehmbarer Ladeboden – eher eine Pappe mit Styropor-Inlay als ein echtes Fachsystem.
Unter dem Boden findet sich Platz für ein optionales Reserverad. Unser Testwagen war mit einem TireKit und einem Erste-Hilfe-Set ausgestattet. Eine nette Idee ist der mit Klett fixierbare Mini-Gepäcktrenner. Die Zuladung beträgt 412 kg, 75 kg Dachlast sind erlaubt. Die gebremste Anhängelast liegt bei 1.100 kg, ungebremst bei 560 kg.
Für einen noch genaueren Eindruck empfehlen wir unseren separaten Kofferraumtest auf YouTube – einfach „Dacia Sandero Kofferraum Ausfahrt TV Plus“ suchen.
Fahreindruck im Dacia Sandero TCe 90
Der Dreizylinder startet ruhig, wird unter Last aber deutlich vernehmbar. Die Geräuschdämmung ist rudimentär: Ab Tempo 100 werden sowohl Motor- als auch Windgeräusche deutlich, bei 130 km/h muss man die Stimme spürbar heben.
Die Fünfgang-Schaltung ist exakt geführt, jedoch fehlt ein sechster Gang – was sich bei Autobahnfahrten durch höhere Drehzahlen bemerkbar macht. Die Gangabstufung ist praxisgerecht, jedoch offenbart der Motor gelegentlich ein Leistungsloch.
Das Fahrwerk überrascht positiv: Unebenheiten werden gut gefiltert, die Abstimmung ist ausgewogen. Selbst zügigeres Kurvenfahren macht der Sandero mit. Die Lenkung ist nicht direkt, aber präzise und leichtgängig, unterstützt durch eine angenehm arbeitende Servolenkung.
Die Sitze bleiben auch auf längeren Fahrten akzeptabel, wobei man merkt, dass es sich nicht um Premium-Materialien handelt. Insgesamt vermittelt der Sandero ein solides, wenn auch spürbar preisbewusstes Fahrgefühl.
Assistenzsysteme im Dacia Sandero TCe 90
Standardmäßig an Bord sind ein Tempomat, eine Verkehrszeichenerkennung und ein Spurhalteassistent. Letzterer greift sanft ins Lenkrad ein, hält das Fahrzeug aber nicht aktiv in der Spurmitte. Die Verkehrszeichenerkennung arbeitet zuverlässig, wird aber lediglich in Schwarz-Weiß angezeigt und sticht optisch nicht hervor.
Weitere Systeme wie ein Totwinkelassistent, ein adaptiver Tempomat oder eine Rückfahrkamera sind nicht verfügbar. Immerhin bietet der Sandero eine akustische Einparkhilfe hinten. Aufgrund der eingeschränkten Rundumsicht wäre eine Kamera wünschenswert.
Fazit zum Dacia Sandero TCe 90 Essential
Der Dacia Sandero TCe 90 Essential ist ein echtes Preis-Leistungs-Wunder. Für rund 14.000 Euro erhält man ein vollwertiges Auto mit fünf Türen, einem sparsamen Turbomotor, solider Verarbeitung und erstaunlich gutem Soundsystem. Natürlich merkt man dem Fahrzeug an vielen Stellen den Rotstift an – von den Materialien bis hin zur Geräuschdämmung.
Doch wer ein zuverlässiges, praktisches und vor allem günstiges Auto sucht, wird hier fündig. Der Sandero bietet Platz für eine kleine Familie, ausreichend Stauraum und einfache Bedienung. Wer mehr Komfort oder Konnektivität will, sollte sich die höheren Ausstattungslinien ansehen oder gleich zum größeren Modell greifen.
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Denn am Ende gilt: Mehr Auto braucht man nicht. Oder doch?