Mit dem neuen Kia K4 betritt der koreanische Hersteller ab 2026 Neuland in der Kompaktklasse. Als Nachfolger des Kia Ceed kommt der K4 mit frischer Designsprache, moderner Technik und neuen Antrieben. Der hier getestete Kia K4 1.6 T-GDI 7DCT GT-Line stellt ein seriennahes Vorserienmodell dar, das bereits einen sehr guten Eindruck vom späteren Serienzustand vermittelt. Die wichtigsten Eckdaten: Der kompakte Fünftürer ist 4,44 Meter lang, 1,85 Meter breit und 1,44 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,72 Meter, die Bodenfreiheit liegt bei 140 Millimetern. Das Leergewicht wird mit 1.517 Kilogramm angegeben, was für ein Fahrzeug dieser Klasse absolut im Rahmen liegt.
Unter der Haube arbeitet ein 1,6-Liter-Reihenvierzylinder-Turbobenziner, der 150 PS (110 kW) leistet und ein maximales Drehmoment von 250 Nm zwischen 1.500 und 4.500 U/min entwickelt. Der Antrieb erfolgt über die Vorderräder, geschaltet wird serienmäßig über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 9,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 207 km/h. Im WLTP-Zyklus wird der Verbrauch mit 6,9 Litern auf 100 Kilometer angegeben, der CO2-Ausstoß beträgt 155 g/km. Der Basispreis liegt bei 29.900 Euro.
Produziert wird der Kia K4 in Mexiko, während die Motoren aus Korea stammen. Da es sich beim hier getesteten Modell um ein Vorserienfahrzeug handelt, liegt zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch kein Ergebnis eines Euro-NCAP-Crashtests vor. Das Fahrzeug trägt die auffällige Außenfarbe „Sparkling Yellow“, die als Sonderfarbe angeboten wird.
Mitbewerber des Kia K4 Hatchback
Der Kia K4 tritt in der hart umkämpften Kompaktklasse an, in der er sich gegen zahlreiche etablierte Modelle behaupten muss. Zu den direkten Mitbewerbern zählen der VW Golf, der Ford Focus, der Opel Astra, der Peugeot 308, der Renault Mégane sowie der Hyundai i30. Auch asiatische Modelle wie der Toyota Corolla Hatchback oder der Mazda3 gelten als ernstzunehmende Alternativen. Es handelt sich hierbei um eine selektive Auswahl – selbstverständlich gibt es noch viele weitere Fahrzeuge in diesem Segment, die je nach Ausstattungsvariante, Preis oder Antriebsform als Konkurrenzmodell in Frage kommen.
Exterieur
Optisch hebt sich der Kia K4 mit seiner neuen Designphilosophie „Opposites United“ deutlich vom Vorgängermodell Ceed ab. Die Frontpartie wirkt besonders breit und flach, was dem Fahrzeug eine sportlich-dynamische Ausstrahlung verleiht. Auffällig sind die LED-Scheinwerfer mit markanter Signatur, die voraussichtlich serienmäßig ab der Basis verbaut sein werden. Die LED-Technik findet sich auch in den Rückleuchten wieder, deren Gestaltung an aktuelle Kia-Elektromodelle erinnert.
Das Vorserienmodell kommt in der GT-Line-Ausführung, wobei zu erwarten ist, dass Kia später wie beim Ceed üblich vier bis fünf Ausstattungslinien anbieten wird. Besonders ins Auge fällt die Außenfarbe „Sparkling Yellow“, die als Sonderlackierung erhältlich sein wird. Je nach Ausstattungslinie unterscheiden sich auch die Designelemente: Während die GT-Line über hochglanzschwarze Applikationen verfügt, kommen bei einfacheren Linien matte Kunststoffe zum Einsatz. Serienmäßig rollt die GT-Line auf 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, optional sind 18-Zöller möglich. Das Testfahrzeug war mit 18-Zoll-Felgen in der Dimension 235/40 R18 bestückt.
Ausstattung Interieur
Materialanmutung
Im Innenraum präsentiert sich der Kia K4 erfreulich hochwertig. Kia verzichtet weitgehend auf hochglänzenden Kunststoff und setzt stattdessen auf matte graue Oberflächen sowie weich geschäumte Materialien im oberen Bereich des Armaturenbretts und der Türverkleidungen. Kunstleder-Applikationen und satinierte Kunststoffe sorgen für ein modernes, aber zugleich robustes Ambiente. Der Fahrzeughimmel ist mit Stoff bezogen und leicht unterfüttert, was den wertigen Eindruck unterstreicht.
Ergonomie
Das Bedienkonzept überzeugt durch eine klare Struktur. Viele Funktionen lassen sich über haptische Schalter bedienen, was besonders im Vergleich zu rein touchbasierten Lösungen angenehm auffällt. Das Dreispeichenlenkrad liegt gut in der Hand und ist funktional gestaltet. Die Platzierung von Drive-Mode-Schalter, Sitzklimatisierung und Lenkradheizung ist intuitiv. Besonders gelungen ist die Integration der Klimasteuerung, die sich sowohl über klassische Regler als auch über das zentrale Infotainment-Display bedienen lässt.
Ablagen
Auch in puncto Ablagemöglichkeiten zeigt sich der Kia K4 alltagstauglich. Die Türtaschen bieten ausreichend Platz für Flaschen, die Mittelkonsole verfügt über induktives Laden für Smartphones sowie USB-C-Anschlüsse und einen 12-Volt-Stecker. Der Getränkehalter ist variabel nutzbar, die Mittelarmlehne beherbergt ein Ablagefach. Das beleuchtete Handschuhfach ist solide dimensioniert. Zusätzliche USB-C-Anschlüsse finden sich im Fondbereich.
Soundsystem
Für Klangliebhaber wird es in höheren Ausstattungslinien ein Harman-Kardon-Soundsystem geben. Im Testfahrzeug konnte dies mangels Serienstatus noch nicht final bewertet werden. Die Positionierung der Lautsprecher sowie die technische Infrastruktur lassen jedoch auf ein gelungenes Klangerlebnis hoffen.
Sitze
Die Sitze des GT-Line-Modells sind mit perforiertem Kunstleder bezogen, was nicht nur optisch anspricht, sondern auch funktional durch Sitzklimatisierung überzeugt. Der Fahrersitz ist elektrisch verstellbar, der Beifahrersitz manuell. Die Sitzflächen bieten angenehmen Komfort, auch auf längeren Strecken. Hinten profitieren die Passagiere von einer dreistufigen Sitzheizung.
Platzangebot und Ausstattung im Fond des Kia K4 Hatchback
Im Vergleich zum Vorgängermodell Ceed hat der K4 vor allem im Fond spürbar zugelegt. Der verlängerte Radstand macht sich durch deutlich mehr Beinfreiheit bemerkbar. Selbst Personen mit einer Körpergröße von 1,80 Metern sitzen bequem, ohne mit den Knien an die Vordersitze zu stoßen. Die Kopffreiheit ist ebenfalls großzügig bemessen. Weniger erfreulich: Die Füße lassen sich nur eingeschränkt unter den Vordersitz schieben. Zur Ausstattung gehören elektrische Fensterheber mit Einklemmschutz, USB-C-Anschlüsse, ein Ablagefach sowie eine zweiteilige LED-Innenbeleuchtung. Die Sitzheizung hinten ist dreistufig regelbar.
Alles zum Kofferraum vom Kia K4 Hatchback
Der Kofferraum des Kia K4 bietet mit 438 Litern Volumen ein ordentliches Maß an Alltagstauglichkeit. Durch Umklappen der Rücksitzlehnen lässt sich der Stauraum auf bis zu 1.217 Liter erweitern – gemessen bis unter das Dach. Die Rückbank lässt sich im Verhältnis 60:40 teilen. Bei der Variante mit Mild-Hybrid-Antrieb reduziert sich das maximale Kofferraumvolumen aufgrund technischer Bauteile um etwa 110 Liter.
Die elektrische Kofferraumklappe ist bei der GT-Line zu erwarten, war im Testwagen jedoch noch nicht verbaut. Die Ausstattung umfasst unter anderem LED-Beleuchtung, Taschenhaken, einen 12-Volt-Anschluss sowie eine abnehmbare Hutablage mit Gelenkmechanismus. Unter dem variablen Ladeboden befindet sich eine Reserveradmulde, in der Pannenset und Warndreieck untergebracht sind. Ein vollwertiges Ersatzrad ist nicht vorhanden. Die Anhängelast beträgt gebremst bis zu 1.410 kg, ungebremst 500 kg.
Fahreindruck Kia K4 Hatchback
Bei einer kurzen, aber aussagekräftigen Probefahrt rund um Frankfurt zeigte sich der Kia K4 von seiner besten Seite. Die Übersichtlichkeit des Fahrzeugs ist hoch, die Karosserie wirkt kompakt, die Fahrposition gelungen. Der 150 PS starke Vierzylinder-Turbomotor agiert souverän, besonders im mittleren Drehzahlbereich. Die Abstimmung des 7-Gang-DCT ist gelungen, die Schaltvorgänge erfolgen weich und schnell. Die Lenkung spricht direkt an und vermittelt ein sportliches Fahrgefühl, ohne übermäßig nervös zu wirken. Das Fahrwerk ist komfortabel, ohne schwammig zu sein. Unebenheiten werden sauber absorbiert, ohne dass das Fahrzeug ins Schaukeln gerät.
Im Sportmodus wird das Fahrerlebnis durch ein direkteres Ansprechverhalten intensiviert. Die Gasannahme ist präziser, die Gangwechsel erfolgen bei höheren Drehzahlen. Der Wechsel zwischen den Fahrmodi ist nicht nur spürbar, sondern auch visuell über das digitale Cockpit nachvollziehbar. Die Geräuschkulisse bleibt auch bei höherem Tempo angenehm niedrig – selbst bei 130 km/h sind keine störenden Wind- oder Abrollgeräusche wahrnehmbar.
Assistenzsysteme
Der Kia K4 ist mit der neuesten Generation an Assistenzsystemen ausgestattet. Dazu zählen unter anderem ein Spurhalteassistent, eine Verkehrszeichenerkennung sowie ein adaptiver Tempomat. In der Vorserienversion arbeiteten diese Systeme bereits zuverlässig. Darüber hinaus wird es je nach Ausstattungslinie weitere Assistenzsysteme wie einen Totwinkelwarner, Querverkehrswarner, Notbremsassistenten sowie einen aktiven Spurwechselassistenten geben. Die genaue Verfügbarkeit wird Kia zur Markteinführung bekannt geben.
Fazit der Kaufberatung des Kia K4 Hatchback
Mit dem K4 bringt Kia frischen Wind in die Kompaktklasse. Das Fahrzeug überzeugt mit einem modernen Design, einem durchdachten Innenraum, hochwertiger Verarbeitung und guter Ausstattung. Besonders das komfortable Fahrverhalten und das ausgewogene Platzangebot im Fond heben ihn von vielen Mitbewerbern ab. Der 1.6 T-GDI bietet ausreichend Leistung für den Alltag und harmoniert gut mit dem Doppelkupplungsgetriebe. Die vielen cleveren Detaillösungen im Innenraum, das optionale Soundsystem und die solide Sicherheitsausstattung machen den Kia K4 zu einem echten Geheimtipp für Kompaktklasse-Käufer. Wer auf der Suche nach einem modernen, gut ausgestatteten Kompakten ist, sollte den Kia K4 definitiv auf dem Zettel haben.

