Mit dem MG3 Hybrid+ bringt die chinesische Marke MG einen frischen Wind in das Kleinwagensegment. Das Fahrzeug kombiniert moderne Hybridtechnik mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und setzt damit ein deutliches Zeichen gegen die etablierte Konkurrenz.
Der MG3 Hybrid+ misst 4,11 Meter in der Länge, 1,80 Meter in der Breite (2,02 Meter mit Spiegeln) und ist 1,50 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,57 Meter, die Bodenfreiheit liegt bei 148 Millimetern. Der Wendekreis ist mit 10,50 Metern für das Segment absolut praxisgerecht. Das Leergewicht liegt bei 1.383 Kilogramm, die Zuladung beträgt 383 Kilogramm. Maximal dürfen 75 Kilogramm auf dem Dach transportiert werden. Optional ist eine Anhängerkupplung verfügbar, mit der Anhänger bis zu einem Gewicht von 500 Kilogramm gezogen werden können – unabhängig davon, ob gebremst oder ungebremst.
Herzstück des MG3 Hybrid+ ist der Vollhybrid-Antrieb, bestehend aus einem 1,5 Liter Vierzylinder-Benziner mit 102 PS (75 kW) und einem Elektromotor mit 136 PS (100 kW). Daraus ergibt sich eine beeindruckende Systemleistung von 194 PS (143 kW). Das maximale Drehmoment des Elektromotors liegt bei 250 Nm, das des Benziners bei 128 Nm bei 4.500 U/min. Gekoppelt ist das Ganze an ein dreigängiges Automatikgetriebe. Der MG3 ist stets frontgetrieben.
In der Beschleunigung zeigt sich der Hybridantrieb von seiner dynamischen Seite: Von 0 auf 100 km/h geht es in 8,0 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 170 km/h erreicht. Der kombinierte WLTP-Verbrauch wird mit 4,4 Litern je 100 Kilometer angegeben, was einem CO2-Ausstoß von 100 g/km entspricht. Der Tank fasst 36 Liter, was bei WLTP-Verbrauch für bis zu 810 Kilometer Reichweite reicht.
Gefertigt wird der MG3 Hybrid+ in China. Beim Euro NCAP Crashtest erzielte der Kleinwagen 2025 vier von fünf Sternen.
Preislich startet der MG3 in der Standardausstattung mit dem reinen Benziner bei 17.900 Euro. Der hier getestete MG3 Hybrid+ in der Luxury-Ausstattung liegt bei einem Listenpreis von 24.990 Euro, hinzu kommt in unserem Fall noch der Aufpreis für die Farbe Diamond Red, sodass der Testwagenpreis bei ca. 25.640 Euro liegt.
Mitbewerber des MG3 Hybrid+
Der MG3 Hybrid+ tritt in einem hart umkämpften Segment an. Zwar bietet MG ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, doch auch die Mitbewerber sind nicht ohne. Als selektive Auswahl seien hier folgende Modelle genannt:
Der Toyota Yaris Hybrid startet preislich bei rund 25.500 Euro und gilt als Hybrid-Pionier in diesem Segment. Alternativ dazu bietet Mazda mit dem 2 Hybrid ein technisch baugleiches Modell. Der Honda Jazz Hybrid, der insbesondere durch seine Variabilität punktet, beginnt bei 26.950 Euro. Als weiterer Wettbewerber kann der Mitsubishi Colt Hybrid genannt werden, der in der Plus-Ausstattung ab 24.690 Euro zu haben ist.
Selbstverständlich gibt es darüber hinaus noch zahlreiche andere Fahrzeuge in diesem Segment. Die genannten Modelle sollen exemplarisch zeigen, in welchem Wettbewerbsumfeld sich der MG3 Hybrid+ bewegt.
Exterieur
Der MG3 Hybrid+ zeigt sich optisch rundlich und modern, ohne dabei zu verspielt zu wirken. Die Front ist markant gezeichnet, das Heck wirkt harmonisch und gefällt durch klare Linien und eine stimmige Lichtsignatur. In der Luxury-Ausstattung kommen LED-Scheinwerfer zum Einsatz, jedoch sind nicht alle Leuchtmittel voll in LED-Technik ausgeführt – so arbeiten die Blinker nach wie vor mit Glühbirnen.
Die Rückleuchten setzen ebenfalls auf LED-Technik, allerdings nicht vollständig. Auch hier kommen teilweise Glühbirnen zum Einsatz. Positiv fällt die gute Verarbeitung auf, auch wenn der MG3-Schriftzug am Heck etwas aufgesetzt wirkt.
In der Basisversion rollt der MG3 auf 15-Zoll-Stahlfelgen, ab der zweiten Ausstattungslinie sind 16-Zoll-Leichtmetallfelgen Serie. Die Luxury-Ausstattung bringt neben den Alufelgen auch Reifen in der Größe 195/55 R16 mit.
MG bietet den MG3 in insgesamt sechs Farben an, darunter das auffällige Diamond Red unseres Testwagens.
Ausstattung Interieur
Materialanmutung
Im Innenraum des MG3 Hybrid+ zeigt sich eine solide Verarbeitung mit dem für die Klasse üblichem Einsatz von Hartplastik. Dennoch gelingt es MG, durch gezielte Elemente wie Kunstleder mit orangenen Kontrastnähten und strukturierte Flächen eine gewisse Wertigkeit zu erzeugen. Hochglanzschwarz wird gezielt eingesetzt, ohne übertrieben zu wirken. Der Dachhimmel ist mit Filz bezogen, die A-Säulenverkleidung besteht jedoch ebenfalls aus hartem Kunststoff.
Ergonomie
Die Bedienung ist intuitiv und übersichtlich. Das multifunktionale Lenkrad ist mit Kunstleder bezogen, haptisch angenehm und sauber verarbeitet. Es lässt sich in der Höhe verstellen, jedoch nicht in der Tiefe. Die Anordnung der Bedienelemente ist logisch, auch klassische Tasten sind noch vorhanden. Besonders lobenswert: die weiß hinterleuchteten Schalter für gute Ablesbarkeit bei Nacht.
Ablagen
Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet der MG3 Hybrid+ eine Vielzahl praktischer Ablagen: große Flaschenfächer in den Türen (wenngleich ohne festen Halt), ein Fach vor dem Schalthebel, geteilte Becherhalter, ein großer Stauraum unter der Mittelarmlehne und ein Handschuhfach mit ordentlichem Volumen. Zusätzlich gibt es diverse kleinere Fächer und Einleger.
Soundsystem
Beim Soundsystem spart MG: Es handelt sich um ein einfaches System ohne Markenlautsprecher. Die Klangqualität ist funktional, aber wenig differenziert. Tiefen, Mitten und Höhen lassen sich zwar minimal anpassen, doch audiophile Kunden sollten einen Austausch der Lautsprecher in Betracht ziehen. Für den normalen Radio- oder Podcast-Hörer ist das System jedoch ausreichend.
Sitze
Die Sitze kombinieren Stoff im Mittelteil mit Kunstleder an den Seiten. Auch hier findet sich die orangene Kontrastnaht wieder. Die Polsterung ist weich, der Seitenhalt jedoch nur begrenzt vorhanden. Fahrer- und Beifahrersitz sind manuell einstellbar, der Fahrersitz verfügt zusätzlich über eine Höhenverstellung. Sitz- und Lenkradheizung sind serienmäßig in der Luxury-Ausstattung enthalten, die Heizleistung ist allerdings eher mäßig.
Platzangebot und Ausstattung im Fond des MG3 Hybrid+
Der Einstieg in den Fond ist durch die höher gesetzte Sitzposition relativ bequem, auch wenn die Dachlinie beim Einsteigen etwas Beachtung erfordert. Auf der Rückbank finden auch Erwachsene bis etwa 1,80 Meter gut Platz. Die Kniefreiheit ist ordentlich, die Kopffreiheit gerade ausreichend.
Die Ausstattung im Fond umfasst elektrische Fensterheber (mit Automatikfunktion beim Herunterlassen), manuell verstellbare Kopfstützen, Taschen an den Rückseiten der Vordersitze sowie zwei Lüftungsdüsen und einen USB-Anschluss. Die Gurtpeitschen sind ausreichend straff, um auch Kindern das eigenständige Anschnallen zu ermöglichen. ISOFIX-Halterungen sind hinter Klettabdeckungen verborgen und damit sehr leicht zugänglich.
Kritikpunkt: Die Rückbank lässt sich nur komplett umklappen, eine 60:40-Teilung fehlt. Zudem ist die Rückbank im umgeklappten Zustand nicht eben mit dem Ladeboden.
Alles zum Kofferraum vom MG3 Hybrid+
Der Kofferraum fasst 293 Liter im Normalzustand. Wird die Rückbank umgeklappt, ergibt sich ein maximales Ladevolumen von 983 Litern bis zum Dach. Die Heckklappe wird manuell über einen Griff unter dem MG-Logo geöffnet. Ein Sichtschutz ist vorhanden und lässt sich abnehmen.
Im Kofferraum findet sich auf der linken Seite eine LED-Beleuchtung, rechts ein Taschenhaken. Zwei Zurrösen sind vorhanden, unter dem Boden befindet sich ein Styroporeinsatz mit Tirefit-Set, Eiskratzer und weiteren Kleinteilen. Die Batterie ist ebenfalls dort untergebracht.
Der Ladeboden ist nicht variabel und es entsteht beim Umklappen der Sitzlehne eine deutliche Stufe. Die Rücklehnen lassen sich nur gemeinsam entriegeln und nicht separat umklappen. Die Laderaumabdeckung besteht aus mit Filz besprühter Presspappe.
Fahreindruck MG3 Hybrid+
Der MG3 Hybrid+ fährt sich agil, aber nicht sportlich. Die Lenkung ist leichtgängig und präzise, aber nicht direkt. Das Fahrwerk ist straff, übermittelt Fahrbahnunebenheiten klar, ohne dabei unkomfortabel zu wirken. Auf schlechteren Straßen ist jedoch ein deutliches Poltern zu vernehmen.
Der Hybridantrieb arbeitet harmonisch, der Wechsel zwischen Verbrennungs- und Elektromotor gelingt flüssig. Der Elektromotor sorgt für einen kraftvollen Antritt, das Dreiganggetriebe vermittelt beim Beschleunigen ein leichtes Wellengefühl. Im Eco-Modus arbeitet das System besonders effizient.
Mit einem Testverbrauch von 4,8 Litern auf 100 Kilometern liegt der MG3 Hybrid+ nah an der WLTP-Angabe und zeigt, wie effizient der Antrieb im Alltag sein kann.
Abstriche gibt es bei der Geräuschkulisse: Vor allem Abroll- und Windgeräusche dringen deutlich in den Innenraum. Eine bessere Schalldämmung wäre wünschenswert.
Assistenzsysteme
Trotz des attraktiven Preises bietet der MG3 Hybrid+ ein umfassendes Paket an Assistenzsystemen. Dazu zählen ein adaptiver Tempomat, ein aktiver Spurhalteassistent, eine Verkehrszeichenerkennung sowie ein Totwinkelwarner mit gut sichtbarer Anzeige im Seitenspiegel.
Ergänzt wird das Paket durch eine 360-Grad-Kamera mit beweglichen Hilfslinien, eine Rückfahrkamera und Parksensoren. Diese Systeme arbeiten präzise und unterstützen den Fahrer effektiv beim Rangieren und im Alltag.
Fazit der Kaufberatung des MG3 Hybrid+
Der MG3 Hybrid+ überzeugt als moderner Kleinwagen mit umfangreicher Ausstattung, effizientem Antrieb und fairem Preis. In der getesteten Luxury-Ausstattung bietet er viele Komfort- und Sicherheitsfeatures, die man in dieser Klasse nicht selbstverständlich erwarten darf.
Verbesserungspotenzial gibt es bei der Rückbank-Teilung, der Innenraumdämmung und dem Soundsystem. Dennoch liefert der MG3 eine rundum solide Vorstellung ab. Besonders als Zweitwagen oder für urbane Mobilität ist er eine äußerst attraktive Option.
Mit einem Verbrauch unter 5 Litern, ansprechender Optik und praktischen Alltagsqualitäten muss sich der MG3 Hybrid+ nicht hinter den etablierten Marken verstecken. Sollte MG in Zukunft die europäische Produktion aufnehmen oder Zölle wegfallen, dürfte der Preis noch attraktiver werden – und der MG3 Hybrid+ für viele eine äußerst spannende Alternative darstellen.