Der Dacia Bigster hybrid 155 bringt frischen Wind in das Segment der kompakten bis mittelgroßen SUV. Mit einer Länge von 4,57 Metern, einer Breite von 1,81 Metern (2,07 m mit Spiegeln) und einer Höhe von 1,71 Metern steht er kraftvoll und kantig auf der Straße. Der Radstand von 2,70 Metern unterstützt das großzügige Platzangebot im Innenraum. Die Bodenfreiheit von 219 mm deutet an, dass der Bigster nicht nur für urbane Abenteuer gebaut wurde. Mit einem Wendekreis von 11,10 Metern bleibt er dennoch recht handlich.
Unter der Haube arbeitet ein Vollhybridantrieb, bestehend aus einem 1,8-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit 109 PS (80 kW) und einem Elektromotor mit 49 PS (36 kW). Die kombinierte Systemleistung liegt bei beachtlichen 157 PS (116 kW) und 440 Nm Drehmoment. Der Bigster beschleunigt in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Der Antrieb erfolgt über die Vorderräder, geschaltet wird per automatisiertem Multimode-Schaltgetriebe.
Das Fahrzeug wiegt leer 1.494 Kilogramm. Im WLTP-Zyklus liegt der Kraftstoffverbrauch bei 4,7 Litern pro 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 106 g/km entspricht. Mit seinem 50-Liter-Tank ist eine Reichweite von über 1.000 Kilometern theoretisch möglich. Produziert wird der Bigster im Stammwerk von Dacia in Rumänien. Im Euro NCAP-Crashtest erzielte der Bigster im Jahr 2024 drei von fünf Sternen.
Der Einstiegspreis für den Dacia Bigster liegt bei sehr attraktiven 23.990 Euro. Der Testwagen in der Ausstattungslinie Journey und mit optionaler Sonderausstattung kommt auf rund 33.467 Euro, die Konfiguration ist hier hinterlegt. Wer Interesse an Leasing hat, sollte bei Leasingmarkt.de (Affiliate-Link) vorbeischauen.
Mitbewerber des Dacia Bigster hybrid 155
Im Segment der kompakten bis mittelgroßen SUVs trifft der Dacia Bigster hybrid 155 auf eine Vielzahl von Wettbewerbern. Drei exemplarisch ausgewählte Konkurrenten zeigen die preisliche Positionierung des Rumänen sehr deutlich auf:
Der Volkswagen Tiguan startet in der Basisversion bei 39.175 Euro, der Citroën C5 Aircross liegt bei 33.990 Euro und der Kia Sportage beginnt bei 35.190 Euro. Alle drei Konkurrenten starten damit preislich deutlich über dem voll ausgestatteten Bigster. Es sei jedoch betont, dass dies nur eine selektive Auswahl darstellt – der Markt bietet zahlreiche weitere Modelle in dieser Fahrzeugklasse, die ebenfalls als Alternativen infrage kommen.
Exterieur
Der Dacia Bigster hybrid 155 präsentiert sich im typischen Stil der Marke: kantig, robust und klar strukturiert. Die Front wird dominiert von markanten LED-Tagfahrleuchten, die in Serie verbaut sind. Abblendlicht wird ebenfalls per LED realisiert, während das Fernlicht klassisch mit Halogenlampen arbeitet. In der Ausstattungslinie Journey zählen auch LED-Nebelscheinwerfer zur Serienausstattung.
Die Rückleuchten folgen dem gleichen Designansatz wie die Frontscheinwerfer und sind ebenfalls mit LED-Technik bestückt. Der Auspuff ist optisch dezent unter dem Fahrzeug verborgen, was dem Heck ein aufgeräumtes Erscheinungsbild verleiht.
Serienmäßig steht der Bigster auf 17-Zoll-Alufelgen. In der Journey-Ausstattung sind 18-Zoll-Räder vorgesehen, unser Testwagen kam jedoch mit optionalen 19-Zoll-Leichtmetallrädern, bereift mit Michelin E-Primacy in der Dimension 205/55 R19.
Farblich lässt sich der Bigster in sechs Lackierungen konfigurieren. Unser Testfahrzeug rollte in der dezenten Farbe Dolomit-Grau vor.
Die Ausstattungslinien des Bigster umfassen Expression, Journey und Extreme. Letztere ist die Topversion mit maximalem Ausstattungsumfang. Bereits ab Journey zeigt sich der Bigster umfangreich bestückt.
Ausstattung Interieur
Materialanmutung
Wer im Dacia Bigster Platz nimmt, dem fällt sofort die pragmatische Materialwahl auf. Großflächig kommt harter Kunststoff zum Einsatz, der jedoch optisch ansprechend und funktional verarbeitet wurde. Elemente aus neoprenartigem Bezugsmaterial sowie durchgefärbter Kunststoff in Silberoptik lockern das Gesamtbild auf. Der Dachhimmel ist mit Stoff bezogen, jedoch nicht unterschäumt.
Ergonomie
Die Bedienelemente im Bigster sind sinnvoll platziert und intuitiv zu erreichen. Das Multifunktionslenkrad mit echten Tasten, ein übersichtliches Fahrerinformationsdisplay (10 Zoll) sowie ein 10,1 Zoll großes Infotainmentsystem sorgen für einfache Bedienbarkeit. Praktische Lösungen wie der separate Lautstärkeschalter an der Lenksäule oder die Direktwahltasten für Klima und Assistenzsysteme sprechen für den praxisnahen Ansatz von Dacia.
Ablagen
Der Bigster bietet eine Vielzahl an Ablagen. Zwei große Getränkehalter in der Mittelkonsole, ein tiefes Fach unter der Mittelarmlehne, ein beleuchtetes Handschuhfach und eine induktive Ladeschale (funktioniert nur ohne dicke Handyhüllen) gehören dazu. Zusätzlich gibt es USB-C-Anschlüsse, 12V-Steckdosen und Flaschenhalter in den Türen (vorn).
Soundsystem
Ab Journey-Ausstattung bietet der Bigster sechs Lautsprecher. Trotz fehlendem Premium-Branding überzeugt das Soundsystem im Alltag: klare Mitten und Höhen, präsenter Bass und selbst bei hoher Lautstärke kaum Verzerrung. In dieser Preisklasse überraschend gut.
Sitze
Die Sitze des Bigster sind mit einer Mischung aus Stoff und neoprenartigem Material bezogen. Vorne bietet der Fahrersitz eine manuelle Lordosenstütze und eine teilweise elektrische Verstellung. Der Beifahrersitz ist komplett manuell einstellbar. Sitzheizung und Lenkradheizung sind serienmäßig ab Journey, die Heizleistung der Sitze könnte jedoch stärker sein.
Platzangebot und Ausstattung im Fond des Dacia Bigster hybrid 155
Im Fond profitieren die Passagiere vom langen Radstand. Selbst bei 1,80 m großem Fahrer bleibt viel Bein- und Kopffreiheit. Die Rücksitze sind einfach gehalten, bieten aber guten Sitzkomfort für die Klasse. Das Platzangebot lässt sogar Raum, um die Beine zu überschlagen. Die elektrischen Fensterheber im Fond bieten einen Einklemmschutz, lassen sich vollständig öffnen und werden über beleuchtete Schalter gesteuert.
An Bord sind zudem: zwei USB-C-Ladebuchsen, Leseleuchten, Haltegriffe, Taschenhaken an der B-Säule, Dokumententaschen an den Vordersitzlehnen sowie eine klappbare Mittelarmlehne mit Getränkehaltern und Smartphone-Halterung. Isofix-Halterungen sind ebenfalls vorhanden.
Alles zum Kofferraum vom Dacia Bigster hybrid 155
Der Kofferraum des Bigster beginnt bei einem Volumen von 546 Litern in Normalkonfiguration. Durch Umklappen der im Verhältnis 40:60 geteilten Rücksitzlehne entsteht ein maximales Ladevolumen von bis zu 1.851 Litern (bis unter das Dach gemessen). Die mittlere Lehne lässt sich separat umlegen, wodurch auch lange Gegenstände transportiert werden können.
Die elektrische Heckklappe öffnet serienmäßig ab Journey-Ausstattung und ist programmierbar. Eine Griffschale sowie eine Zuziehhilfe erleichtern das Handling. Die Ladekante ist mit Kunststoff verkleidet. Unter dem Ladeboden befinden sich zwei variabel einsetzbare Abteile. Ein verdecktes Fach für das Rollo ist ebenfalls vorhanden. Seitlich gibt es Taschenhaken, eine Beleuchtung und einen 12V-Anschluss. Die Rücksitzlehnen lassen sich vom Kofferraum aus umklappen.
Zuladung: 446 kg. Dachlast: 80 kg. Anhängelast gebremst: 1.000 kg, ungebremst: 745 kg. Stützlast: 75 kg.
Fahreindruck Dacia Bigster hybrid 155
Der Bigster zeigt sich im Alltag als spritziger Vertreter seiner Klasse, besonders im Stadtverkehr und bei gemäßigtem Tempo. Der Hybridantrieb arbeitet grundsätzlich effizient, auch wenn der Verbrenner früher anspringt als bei manch anderem Vollhybriden. Der kombinierte Testverbrauch lag bei 5,4 l/100 km – etwas über dem WLTP-Wert, aber angesichts der Fahrzeuggröße völlig im Rahmen.
Das Multimode-Getriebe sorgt für fließende Gangwechsel, wirkt aber bei hoher Last etwas träge. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h. Komfortseitig überzeugt das Fahrwerk nicht ganz: kurze Stöße und Querfugen werden spürbar an die Insassen weitergegeben. Der Fahrkomfort bleibt insgesamt auf einem durchschnittlichen Niveau.
Die Lenkung arbeitet präzise, jedoch ohne große Rückmeldung. In schnell gefahrenen Kurven unterstützt das Fahrwerk sportliche Ambitionen nur bedingt. Die Akustik im Innenraum ist ab Tempo 130 durch Wind- und Abrollgeräusche deutlich wahrnehmbar. Der Elektroantrieb trägt im Stadtverkehr zu einem leisen Fahrerlebnis bei. Bis zu 75 km/h ist rein elektrisches Fahren möglich.
Assistenzsysteme
Ab Journey bringt der Bigster eine solide Auswahl an Fahrerassistenzsystemen mit. Dazu gehören ein adaptiver Tempomat, eine Verkehrszeichenerkennung sowie ein aktiver Spurhalteassistent. Letzterer arbeitet grundsätzlich funktional, könnte jedoch etwas konsequenter die Spurmitte halten.
Ein Toter-Winkel-Warner über die Spiegel informiert den Fahrer optisch. Die Kameraausstattung ist üppig: Frontkamera, Rückfahrkamera mit Zoomfunktion sowie ein Multi-View-System mit Seitenkameraansichten. Die Darstellung ist scharf, die Linien bewegen sich dynamisch mit dem Lenkradeinschlag.
Im Alltag zeigen sich die Systeme als hilfreich, auch wenn sie nicht auf Premium-Niveau agieren. Für die Klasse und den Preisbereich ist die Ausstattung jedoch bemerkenswert umfassend.
Fazit der Kaufberatung des Dacia Bigster hybrid 155
Mit dem Bigster hybrid 155 liefert Dacia ein Angebot, das in Preis-Leistung kaum zu schlagen ist. Der Einstiegspreis ist extrem attraktiv, das Platzangebot überzeugt ebenso wie die praktische Ausstattung und die soliden Fahrleistungen. Der Hybridantrieb ermöglicht effizientes Fahren, wenngleich der Verbrauch im Test etwas höher als erwartet ausfiel.
Verarbeitung und Materialwahl folgen dem Markenkern: einfach, robust, funktional. Komfort und Akustik zeigen Schwächen, doch für die Zielgruppe ist das angesichts des Preisniveaus völlig akzeptabel. Besonders positiv überrascht das Soundsystem und die Vielzahl an durchdachten Alltagsdetails.
Wer ein geräumiges, übersichtlich konzipiertes SUV mit alltagstauglicher Technik sucht, findet im Dacia Bigster hybrid 155 einen ernstzunehmenden Kandidaten. Kein Blender, sondern ein ehrliches Auto mit viel Nutzwert. Wer mehr Show als Substanz sucht, wird hier nicht glücklich. Alle anderen dürften mit dem Bigster auf ihre Kosten kommen.
