Fakten
Mit dem 2025 BMW X3 20d xDrive (G45) schickt BMW eine rundum überarbeitete Generation seines beliebten Mittelklasse-SUVs ins Rennen. Die neuen Abmessungen zeigen: Der X3 misst nun 4,76 Meter in der Länge, 1,92 Meter in der Breite (2,13 m mit Außenspiegeln) und 1,66 Meter in der Höhe. Der Radstand beträgt 2,87 Meter, die Bodenfreiheit liegt bei 216 Millimetern. Gegenüber dem Vorgänger ist der neue X3 damit 34 mm länger, 29 mm breiter und 25 mm flacher.
Unter der Haube werkelt ein 2,0-Liter-Reihenvierzylinder-Dieselmotor, der 197 PS (145 kW) und 400 Nm Drehmoment bei 1.500 U/min liefert. Unterstützt wird der Antrieb von einem 48-Volt-Riemen-Startergenerator, der 11 PS (8 kW) und 25 Nm beisteuert. Geschaltet wird über eine 8-Gang-Steptronic, der Allradantrieb xDrive ist serienmäßig. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 7,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 215 km/h.
Mit einem Leergewicht von 1.965 Kilogramm und einem WLTP-Verbrauch von 6,3 Litern auf 100 Kilometer (CO₂-Ausstoß: 166 g/km) zeigt sich der Diesel sparsam. Der Tank fasst 60 Liter, was eine theoretische Reichweite von rund 980 Kilometern ermöglicht.
Der Einstiegspreis für den neuen BMW X3 liegt bei 59.400 Euro, der Testwagen mit umfangreicher Sonderausstattung kam auf rund 75.950 Euro, die Konfiguration ist hier hinterlegt. Produziert wird das Modell in den USA und Südafrika. Ein Euro-NCAP-Crashtest-Ergebnis liegt zum Testzeitpunkt noch nicht vor.
Mitbewerber
Mit einem Basispreis von 59.400 Euro tritt der neue X3 im direkten Wettbewerb mit etablierten Premium-SUVs an. Zu den direkten Konkurrenten zählen unter anderem der Audi Q5 (ab 52.300 Euro), der Mercedes-Benz GLC (ab 58.714 Euro) sowie der Volvo XC60 (ab 57.390 Euro). Diese Auswahl ist selbstverständlich nicht abschließend – der Markt für Mittelklasse-SUVs ist groß und vielfältig.
Exterieur
Der neue BMW X3 wirkt trotz gewachsener Abmessungen sportlich und straff. Die Basisversion fährt auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern, während das M Sportpaket 19-Zöller mitbringt und im Zubehör auch 21-Zoll-Räder verfügbar sind. Besonders auffällig sind die neuen LED-Scheinwerfer, die optional mit adaptiver Technologie und der stilvollen „Glow“-Funktion bestellt werden können – die ikonischen BMW-Nieren werden hierbei beleuchtet.
Die Rückleuchten sind ebenfalls in Voll-LED-Technik ausgeführt. Die Endrohre sind beim Diesel geschickt hinter dem Stoßfänger verborgen. Die Farbpalette umfasst zehn Lackierungen, darunter auch das Arctic Race Blue Metallic unseres Testwagens.
BMW bietet den neuen X3 in drei Ausstattungslinien an: Basis, M Sportpaket und M Sportpaket Pro. Letztere verleihen dem SUV eine deutlich dynamischere Optik.
Ausstattung Interieur
Materialanmutung
Der Innenraum des X3 ist modern gestaltet, zeigt jedoch gerade in der Basisversion einige Einsparungen. Während das Ambient Light und das große Curved Display (12,3 Zoll Fahrerdisplay plus 14,9 Zoll Infotainment) sehr hochwertig wirken, fällt die Materialauswahl mitunter enttäuschend aus. Viele Flächen bestehen aus hartem Kunststoff, auch dort, wo man mehr erwartet hätte. Besonders im unteren Türbereich und am Handschuhfach fehlt es an Premium-Flair.
Ergonomie
Die Bedienung des neuen X3 ist durchdacht. Die Steuerung erfolgt über Touchscreen, Dreh-Drück-Steller und Lenkradtasten. Die Klimaeinheit wird über das Infotainment geregelt, wobei wichtige Einstellungen stets im unteren Bildschirmbereich verfügbar bleiben. Die Lenkung bietet gute Rückmeldung, die Bedienelemente sind logisch angeordnet. Einziges Manko: Die Fahrmodi müssen nach jedem Start neu gewählt werden.
Ablagen
An Stauraum mangelt es nicht. Es gibt große Türtaschen (teils für 1,5-Liter-Flaschen geeignet), ein großes Mittelfach unter der Armlehne, Getränkehalter mit Abstandshaltern sowie ein induktives Ladepad für Smartphones. Das Handschuhfach fällt hingegen recht klein aus.
Soundsystem
Das optionale Harman-Kardon-Soundsystem überzeugt mit klaren Höhen, sauberen Mitten und kräftigem Bass. Der Klang ist räumlich und detailreich – ein echtes Highlight für Musikliebhaber. Auch ohne umfangreiche Equalizer-Einstellungen klingt das System hervorragend.
Sitze
Die Sitze sind mit „Veganza“, einem veganen Lederersatz, bezogen. Sowohl Fahrer- als auch Beifahrersitz sind elektrisch verstellbar, inklusive Lordosenstütze. Sitzheizung und -belüftung sind dreistufig regelbar. Der Komfort ist auf langen Strecken hoch, die Seitenwangen geben guten Halt. Die Lenkradheizung arbeitet allerdings nicht optimal – sie erwärmt nur einen Teil des Kranzes.
Platzangebot und Ausstattung im Fond
Hinten geht es ähnlich komfortabel weiter. Der Einstieg ist bequem, die Beinfreiheit für einen 1,80 m großen Erwachsenen ausreichend. Die Sitze sind leicht konturiert, bieten guten Komfort und eine dreistufige Sitzheizung auf den äußeren Plätzen. Die Klimazone im Fond ist separat regelbar, es gibt zwei USB-C-Ladeanschlüsse sowie gut zugängliche Isofix-Halterungen.
Die Fondtüren bieten ebenfalls praktische Ablagen, die Seitenfenster sind stark getönt und mit zusätzlichem Sonnenschutz ausgestattet. Eine Durchladeöffnung und eine Mittelarmlehne mit Getränkehaltern runden die Funktionalität ab.
Alles zum Kofferraum
Der BMW X3 20d xDrive bietet 570 Liter Kofferraumvolumen. Bei umgeklappter Rückbank (40:20:40) wächst dieses auf bis zu 1.700 Liter. Die Rücksitze lassen sich über Hebel im Kofferraum umklappen, der Ladeboden bleibt dabei nahezu eben. Unter dem Ladeboden findet sich ein zusätzliches Staufach – auch für den optionalen Sichtschutz.
Zur Ausstattung zählen LED-Beleuchtung, zwei Taschenhaken, ein 12V-Anschluss, Verzurrösen und ein Gepäcknetz. Die elektrische Heckklappe ist serienmäßig, eine sensorbasierte Öffnung per Fußwischgeste ist ebenfalls möglich (wenn aktiviert). Die Anhängelast beträgt gebremst bis zu 2.500 kg, ungebremst 750 kg.
Fahreindruck
Der BMW X3 20d xDrive zeigt sich auf der Straße als souveräner und komfortabler Begleiter. Die adaptive Fahrwerksregelung erlaubt sowohl entspannte als auch dynamische Fahrweise. Besonders im Modus „Efficient“ überzeugt der Mild-Hybrid durch Segelfunktion und sanftes Anfahren. Im „Sport“-Modus wird das SUV spürbar straffer, die Gasannahme direkter.
Mit einem realen Testverbrauch von 6,0 Litern auf 100 km unterbietet der X3 den WLTP-Wert sogar leicht – bei moderater Fahrweise ein sehr guter Wert. Auf der Autobahn bleibt der Geräuschpegel gering, wenngleich Windgeräusche ab ca. 100 km/h hörbar werden. Die Abrollgeräusche sind jedoch stets gut gedämmt.
Assistenzsysteme
BMW stattet den X3 mit zahlreichen Assistenzsystemen aus. Dazu gehören unter anderem ein adaptiver Tempomat mit Stauassistent, Spurhalteassistent, Totwinkelwarner, Verkehrszeichenerkennung sowie ein umfangreiches Kamera-System mit Rückfahrkamera, 360°- und 3D-Ansicht. Besonders praktisch: Die Kamera verfügt über Reinigungsfunktionen und zeigt ein scharfes Bild mit dynamischen Hilfslinien.
Zusätzlich bietet der Rückfahrassistent die Möglichkeit, bis zu 50 Meter selbstständig zurückzufahren. Die Lenkung ist direkt, unterstützt beim Rangieren durch hohe Leichtgängigkeit und vermittelt bei höherem Tempo dennoch gutes Feedback.
Fazit
Der neue BMW X3 20d xDrive (G45) überzeugt als souveräner Allrounder im Premium-Mittelklasse-Segment. Er bietet ein hervorragendes Fahrverhalten, einen sparsamen und kultivierten Antrieb sowie viel Platz und Konnektivität. Die Materialanmutung im Innenraum bleibt allerdings hinter dem hohen Preisniveau zurück. Wer damit leben kann, bekommt ein technisch modernes und fahrdynamisch überzeugendes SUV mit hohem Alltagsnutzen.