Die Vorgeschichte zum 2014 2er BMW Active Tourer
Dieses Kapitel wird recht kurz. Denn eine Vorgeschichte gibt es in dem Sinne nicht. Der Active Tourer ist schlicht ein nigelnagelneues Auto – das aber womöglich Geschichte schreiben kann. BMW bringt die Premium-Kompaktklasse mit, Achtung: Frontantrieb auf den Markt! Und die drei neuen Motoren (1 Dreizylinder und 1 Vierzylinder-Benziner sowie 1 Vierzylinder-Diesel) wurden zudem quer eingebaut. Diese beiden Tatsachen, zusammen mit dem langen Radstand (2,67m) und der erhöhten Dachlinie, sollen den Tourer zu einem Kompakten machen, der Platz bietet, funktional ist und trotzdem nicht an Dynamik verliert. Ob BMW das gelungen ist?

Der Fahreindruck
Hätte er zur Verfügung gestanden, hätten wir natürlich den Dreizylinder ausprobiert. Da wir aber nur die Wahl zwischen starkem Benziner (225i, 231 PS) und dem Diesel (218d, 150 PS) hatten, haben wir uns für letztere Variante entschieden. Das Einsteigen fällt dank erhöhter Sitze leicht und dementsprechend gut fällt auch die Rundumsicht aus. Dazu trägt auch das kleine, dreieckige Fensterchen an der A-Säule bei – eben jener Bereich wurde bei Mercedes‘ B-Klasse nicht durchsichtig gestaltet. Überhaupt: Mercedes-Benz B-Klasse oder VW Golf Sportsvan sind die Mitbewerber des 2er Active Tourers.

Wer vorne drin sitzt, erlebt das BMW-typische Design, nach dem alle wichtigen Instrumente und Knöpfe dem Fahrer zugewandt sind. Und wenn der sich dem Fahren zuwenden soll, muss er dank Keyless-Go nur noch den Startknopf drücken, den 1. Gang einlegen und losfahren. Und genau da kann es schon hakeln: Viermal ist es mir passiert, dass ich statt im 1. Im Rückwärtsgang gelandet bin. Blöd, wenn man an der Ampel steht und plötzlich einen Satz nach hinten macht. Der Rückwärtsgang liegt direkt links neben dem 1. Gang. Der Gangwahlhebel muss nicht extra gelupft oder besonders kraftvoll hinuntergedrückt werden. Das wurde mir zum Verhängnis. Meines Erachtens nach ist der Übergang zu weich gestaltet. Da ich gerade von Schalten spreche: der 218d ist mit einer manuellen Sechsgang-Schaltung ausgestattet, optional gibt es aber auch eine Achtgang-Automatik. Vom Rückwärtsgang-Problem einmal abgesehen ist das Schalten kurzweilig und präzise.

Und wer ein gutes Ohr hat: Der Active Tourer ist mit einer Anschlussdrehzahlregelung ausgestattet, eine Art Zwischengasfunktion zwischen den Schaltvorgängen. Prima! Ganz nebenbei verfügt der Active Tourer über eine Brems-Rekuperationsfunktion, die die Batterie lädt und letztlich den Spritverbrauch verbessern soll.

Prima ist auch die Geräuschentwicklung des Diesels, denn der ist flüsterleise. Überhaupt ist der Motor völlig ausreichend für Stadtverkehr, Autobahn oder kurvige Straßen. Allerdings bevorzuge ich bei Kurvenfahrten den Sport-Modus, denn dann ist die Lenkung wesentlich direkter und das Fahrgefühl sicherer. Die Sitze bieten hervorragenden Seitenhalt, was aber auch daran liegen kann, dass wir die Sport Line gefahren sind. Ansonsten stehen zwei weitere Modi, Comfort und Eco Pro zur Verfügung, die ihren Namen durchaus gerecht werden. Lob hat auch das Fahrwerk verdient, das äußerst komfortabel, regelrecht geschmeidig ist. Bemerkbar insbesondere beim zügigen Anfahren machen sich die 330 Nm, dann möchte der Kompakte ein bisschen über die Vorderräder schieben.

Und wie sieht es nun in Sachen Platzangebot aus? Sehr gut! Großzügige Ablagefächer in den Türen oder der Mittelkonsole sind praktisch und sinnvoll. Noch überzeugender aber ist das Sitzen auf der Rücksitzbank. Hier hält der Hersteller, was er verspricht: Viel, viel Platz für Beine und Kopf, selbst bei großen Menschen ist mehr als genug Luft übrig. Gelungen! Zum großzügigen Raumgefühl tragen auch die verstellbaren Sitze bei: Die Lehnen lassen sich individuell einstellen, und mithilfe eines Hebels unter den Sitzen kann man entweder nach vorne oder nach hinten rutschen. Selbiges gilt auch für den Kofferraum. Im Normalzustand packt er 468 Liter, werden die Rücksitze mittels Knopfdruck(!) umgeklappt, stehen 1510 Liter Volumen zur Verfügung. Der Kofferraumboden ist ein doppelter, unter dem sich ein weiteres Staufach verbirgt.

Alles in allem: Der neue BMW 2er Active Tourer hält, was er verspricht. Er ist in der Tat ein Premium-Kompaktwagen, top geeignet für Familien oder junge Paare, die, wie es der Name bereits andeutet, gerne aktiv unterwegs sind.

Die Fakten zum BMW 218d Active Tourer
Der BMW 218d Active Tourer ist ausgestattet mit einem quer eingebauten 2-Liter 4-Zylinder-Motor, der 150 PS (110 kW) und 330 Nm auf die Straße bringt. Von 0 auf 100 km/h benötigt der BMW 218d Active Tourer 8,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 208 km/h erreicht.

Der 218d Active Tourer verfügt über einen Tankinhalt von 51 Litern. Bei einem NEFZ-Verbrauch von nur 4,3 Litern auf 100 Kilometern könnte man auf eine Reichweite von über 1100 Kilometer kommen. Der Wendekreis des 4,34 Meter langen Active Tourers mit einem Radstand von 2,67m beträgt 11,3 Meter. 1,55m hoch ist das Kompaktauto und inklusive beider Außenspiegel 2,03 Meter breit. Das Leergewicht beträgt 1.375 kg, das zulässige Gesamtgewicht 1920 kg. In den Kofferraum passen 468 bis 1510 Liter, die maximale Zuladung beträgt 620 Kilogramm.

Jan 'Kann man machen' Gleitsmann

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