Opel Frontera 2024: Viel SUV für wenig Geld?
Der Opel Frontera kehrt 2024 in seiner dritten Generation zurück. Mit modernem Hybridantrieb, praktischen Abmessungen und einer preiswerten Grundausstattung zielt Opel auf das boomende Segment der Kompakt-SUVs. Wir haben den Frontera in der Ausstattungslinie Edition und der Farbkombination Khaki Grün Metallic mit weißem Dach getestet. Ob er mit der Konkurrenz mithalten kann, erfährst du hier.
Fakten
Der Frontera wurde 2024 neu aufgelegt und wird in der Slowakischen Republik gebaut. Er ist 4,39 Meter lang, 1,66 Meter hoch und 1,80 Meter breit (ohne Spiegel). Mit einem Radstand von 2,67 Metern bietet der SUV ausreichend Platz für bis zu fünf Personen. Die Bodenfreiheit und die Gesamtmaße prädestinieren ihn für den urbanen und suburbanen Einsatz.
Motorisierung
Das Testmodell verfügt über einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 136 PS (100 kW) und einem maximalen Drehmoment von 230 Nm. Dieser wird durch einen 28 PS starken Elektromotor unterstützt, der im elektrifizierten 6-Gang-DSG-Getriebe integriert ist. Der Frontera ist ein klassischer Hybrid und soll laut Opel bis zu 50 % der Fahrzeit elektrifiziert unterwegs sein. In der Praxis bewegt er sich aber überwiegend im Verbrennerbetrieb.
Verbrauch und Reichweite
Der WLTP-Verbrauch liegt bei 5,3 Litern auf 100 km, was eine Reichweite von bis zu 830 km ermöglichen soll. Im Test auf Mallorca, bei gemäßigten Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h, lag der Verbrauch bei 6,1 Litern.
Preis
Die Basisversion des Frontera startet bei 23.900 Euro. Der 136 PS starke Hybrid in der Ausstattungslinie Edition kostet 25.700 Euro. Mit einigen Optionen summierte sich der Testwagenpreis auf 28.750 Euro, die Konfiguration ist hier verlinkt.
Sicherheit
Zum Zeitpunkt des Tests lag noch kein Euro-NCAP-Crashtestergebnis vor.
Mitbewerber
Im stark umkämpften Segment der Kompakt-SUVs trifft der Frontera auf starke Konkurrenz:
- Skoda Karoq: Ab 33.140 Euro, 1.0 TSI mit 110 PS
- Mazda CX-30: Ab 28.940 Euro, 2.0 e-Skyactiv mit 122 PS
- Renault Austral: Ab 30.950 Euro, 105 kW Vollhybrid
Im Vergleich punktet der Frontera mit einem niedrigeren Einstiegspreis, verliert jedoch bei der Materialanmutung und der optionalen Ausstattung an Boden.
Exterieur
Das Design des Frontera kombiniert Retro-Elemente mit moderner Linienführung. Besonders die weißen 16-Zoll-Stahlfelgen des Testwagens verleihen dem Fahrzeug einen besonderen Charme. Kunden können zwischen sechs Grundfarben wählen, die sich je nach Ausstattungslinie mit Kontrastdächern kombinieren lassen.
Lichttechnologie
In allen Varianten sind voll-LED-Scheinwerfer serienmäßig. Das Heck setzt auf Halogen-Rückleuchten in der Basis; LED-Rückleuchten sind der gehobenen GS-Ausstattung vorbehalten.
Ausstattung Interieur
Materialanmutung
Im Innenraum dominiert harter Kunststoff. Das Dekor im Testwagen wirkt durch Silber-Akzente und zweifarbige Gestaltung aufgelockert. Die Verarbeitung ist solide, jedoch nicht mit der höherpreisigen Konkurrenz vergleichbar.
Ergonomie
Die Bedienelemente sind intuitiv angeordnet. Die Klimasteuerung erfolgt über echte Tasten, ebenso wie die Steuerung der Fensterheber. Der analoge Zündschlüssel ist für moderne Verhältnisse ungewohnt, unterstreicht aber den preisbewussten Ansatz.
Ablagen
In den Türtaschen findet sich Platz für große Flaschen. Zusätzliche Ablagemöglichkeiten bietet die Mittelkonsole mit Flex Strap-Befestigungssystem.
Soundsystem
Das Standard-Soundsystem überzeugt nur bedingt. Der Klang ist basslastig und bei höheren Lautstärken blechern. Für Audiophile empfiehlt sich der nachträgliche Einbau hochwertiger Lautsprecher.
Sitze
Die Sitze sind manuell verstellbar und bieten eine dreistufige Sitzheizung. Die Lehne für die zweite Sitzreihe ist leicht geneigt, was einen komfortablen Langstreckenplatz bietet.
Platzangebot und Ausstattung im Fond
Im Fond überzeugt der Frontera mit großzügigem Platzangebot. Die Beinfreiheit ist überdurchschnittlich, und selbst große Passagiere finden ausreichend Kopffreiheit. Allerdings fehlen Komfort-Features wie Armlehnen oder belüftete Sitze. Isofix-Befestigungen sind vorhanden, jedoch hinter Reßverschlüssen verborgen.
Alles zum Kofferraum
Der Kofferraum bietet 460 Liter Volumen, das durch Umklappen der geteilten Rücksitzlehnen auf bis zu 1.600 Liter erweitert werden kann. Der zweistufige Ladeboden ermöglicht eine fast ebene Ladefläche. Kleine Details wie Taschenhaken und eine Halogenbeleuchtung erleichtern die Nutzung.
Fahreindruck
Antrieb
Der Hybrid-Antrieb arbeitet unauffällig und bietet ausreichend Leistung für den Alltag. Die Kombination aus Verbrenner und Elektromotor sorgt für einen geschmeidigen Antritt, ohne dabei sportliche Ambitionen zu wecken.
Fahrverhalten
Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt und bewältigt Unebenheiten souverän. Trotz der höheren Bauweise bleibt der Frontera in Kurven stabil. Die Lenkung ist leichtgängig, jedoch wenig direkt.
Lautstärke
Bei höheren Geschwindigkeiten werden Abroll- und Windgeräusche deutlich hörbar. Der Hybridantrieb ist leise, das Rekuperieren des Elektromotors sorgt jedoch für ein wahrnehmbares Pfeifen.
Assistenzsysteme
Der Frontera bietet grundsätzliche Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent und Tempomat. Ein adaptiver Tempomat und ein Totwinkelwarner fehlen jedoch. Die Verkehrszeichenerkennung arbeitet präzise und integriert die Informationen ins Cockpit-Display.
Fazit
Mit dem Frontera 2024 bietet Opel einen preisbewussten Kompakt-SUV an, der sich auf das Wesentliche konzentriert. Stärken sind der günstige Einstiegspreis, das ansprechende Design und der niedrige Verbrauch. Defizite liegen in der Materialqualität und der eingeschränkten Verfügbarkeit von Assistenzsystemen.
Wer ein günstiges und praktisches Familienfahrzeug sucht, das zugleich einen modernen Hybridantrieb bietet, sollte den Frontera definitiv in die engere Auswahl nehmen.Fakten zum Opel Frontera.
