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Nachstehend findest Du den Videobeschreibungstext des Videos „(2019) Kia ProCeed – Vorstellung des kompakten Shooting Brake – Review“ von „Der Autotester“:
Mit dem ProCeed bringt Kia erstmals einen Shooting Brake im Kompakt-Segment auf den Markt. Shooting Brake nennt man ein Auto, wenn es zwar wie ein Coupé aussieht, aber 4 Türen hat und ähnlich viel Raum bietet, wie ein Kombi. Ein Shooting Brake soll also praktisch sein, viel Nutzwert bieten, dabei aber auch schön aussehen. Wer keinen Kombi fahren möchte, weil er ihm zu langweilig ist, der könnte ein Fan der Shooting Brake Idee sein. In der Kompakt-Klasse stoßen die Koreaner damit in ein Segment vor, das bislang nahezu unbesetzt ist. Allein Mercedes bietet im Premium-Segment den CLA Shooting Brake an. Spannend also, was Kia hier zu Stande gebracht hat. Wir haben den neuen Kia auf den Straßen in und um Barcelona bereits gefahren.
Design:
Das Heck des ProCeed gefällt mir ausgesprochen gut. Es erinnert mich an den Porsche Panamera. Beileibe keine Beleidigung für die Kia-Designer. Der in Europa gezeichnete, entwickelte und produzierte Kia ProCeed möchte neben seinem Aussehen auch mit Nutzwert punkten. So können in seinen Kofferraum unter der großen Heckklappe 594 Liter Gepäck verstaut werden. Bei komplett umgeklappten (drei-teiligen) Rücksitzen entstehen bis zu 1.545 Liter Stauvolumen.
Trotz der neuen Heck-Geometrie haben selbst große gewachsene Passagiere in der zweiten Reihe noch ausreichende Kopffreiheit. Die weit öffnenden Türen lassen die Mitfahrer leicht und locker auf die Sitzbank rutschen. Der Fußraum davor entspricht allerdings den Gegebenheiten in der Kompaktklasse. Die sind beim ProCeed von einer Außenlänge von 4,61 Meter (normaler Ceed 4,31) positiv geprägt. Der Radstand des ProCeed entspricht dem des Ceed. Seine Höhe von 1,42 ist die geringste im gesamten Kompakt-Segment. Die Front des ProCeed ist baugleich mit der des „normalen“ Kia Ceed. Aber schon ab der A-Säule wird der ProCeed zum Shooting Brake.
Vom sparsamen Diesel bis zum leistungsstarken Benziner:
Sportliches Aussehen und dynamischer Vortrieb passen natürlich bestens zusammen. Wer dafür ein Faible hat, wird sich für den ProCeed GT entscheiden, der exklusiv mit einem 1,6 Liter Benziner versehen wird, der bis zu 204 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 265 Newtonmetern auf die Straße bringen kann.
Motoren:
Darunter gibt es einen 1,6-Liter-Diesel, der 136 PS generieren kann und einen 1,4-Liter-Benziner, der es auf bis zu 140 PS bringt. Alle drei Motoren kommen in Serie mit einer 6-Gang-Handschaltung. Gegen Mehrpreis von 2.000 Euro kann alternativ für alle ein bisweilen etwas hektisch schaltendes Doppelkupplungsgetriebe bestellt werden.
Zum Glück gibt es Schaltpaddel am Lenkrad, mit denen man das Schaltverhalten nach Lust und Laune variieren kann. Apropos Preise. Sie beginnen bei 27.690 Euro. Der GT mit seinen 204 PS und sportlichen Ausstattungsdetails – wie Sportsitzen, Sportlenkrad etc. – kostet 31.190 Euro.
Wie er sich fährt?
Der kompakte Shooting Brake von Kia ist als GT sportlich, aber nicht zu sportlich abgestimmt. Er taugt bestens auch als Familienwagen – nicht allein wegen seiner Länge und dem großen Gepäckraum. Wenn es aber mal der Rennfahrer mit dem Papa durchgeht, aktiviert er den Sport-Modus, der für den GT im Serienumfang enthalten ist, und in der GT-Line in Kombination mit dem Automatikgetriebe kommt. Im Sport-Modus spricht der Motor direkter an, das Fahrzeug beschleunigt schneller, und durch die reduzierte Lenkunterstützung wird das Lenkverhalten sportlicher. Auch der Sound des ProCeed wird im Sport-Modus kraftvoller.
In 7,5 Sekunden erreicht der GT aus dem Stand Tempo 100. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 225 Stundenkilometern. Kia gibt für den GT mit Schaltgetriebe einen WLTP-Norm-Verbrauchswert von 6,8 Litern an. Mit dem Doppelkupplungsgetriebe versehen sind es nur 6,2 Liter. Auf unseren dynamisch gehaltenen Testfahrten zeigte der Bordcomputer einem Verbrauchswert von 8,2 Litern an.
Fazit:
Mit dem ProCeed überrascht Kia den Markt. Mir gefällt sein Konzept und auch sein Design. Gegenüber dem Kombi sieht er attraktiver aus, bietet trotzdem kaum weniger Stauraum (30 Liter weniger). In Zeiten, in denen – gefühlt – fast jeder ein SUV fährt, kann man sich mit dem ProCeed optisch von der Masse abheben. Dass dieses Auto dabei bezahlbar ist und sportliches Aussehen mit hohem Nutzwert verbindet, macht ihn zu meinem Geheimtipp unter den erfolgreichen Markteinführungen im Jahr 2019.
Technische Daten:
Kia Pro Ceed GT Line
Länge x Breite x Höhe (m): 4,6 x 1,80 x 1,42
Radstand (m): 2,65
Motor: R4-Benziner, 1353 ccm Turboaufladung, Direkteinspritzung
Leistung: 103 kW / 140 PS bei 6000 Umdrehungen
Max. Drehmoment: 242 Nm bei 1500 – 3200 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,1 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 5,9 – 5,7 Liter
Effizienzklasse: B
Leergewicht/Zuladung: 1378 kg / 462 kg
Kofferraumvolumen: 594–1545 Liter
Max. Anhängelast: 1050 kg
Wendekreis: 10,60 m
Bereifung: 225/45 R17
Garantie: 7 Jahre (bis 150 000 Kilometer)
Basispreis: ab 27.690 Euro
Stand: 18.Jan.2019 17:50 Uhr