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Nachstehend findest Du den Videobeschreibungstext des Videos „MD.VORLESUNG – Künstliche Intelligenz und Plattformwirtschaft“ von „MOTOR DIALOG“:


Prof. Dr.-Ing. Michael Benz, geschäftsführender Gesellschafter bei Benz + Walter GmbH, spricht auf dem Politischen Abend des Kaiserlichen Automobil-Clubs am 19. Oktober 2017 in Berlin über Plattformwirtschaft und Künstliche Intelligenz (KI).

Künstliche Intelligenz ist keine Science-Fiction mehr

Prof. Dr.-Ing. Michael Benz hat jahrelang in der Datenanalyse gearbeitet und definiert KI als das Verständnis darüber, wie ein System funktioniert und was Anwender und Entwickler daraus lernen können. Wichtig an diesem Prozess ist die Erkenntnis, wie dieses System intelligent beeinflusst werden kann. Die Grundlagen für automatisiertes Lernen sind dabei große Datenmengen und Algorithmen.

Dass solche Datensätze wirklich eine beachtliche Speicherkapazität benötigen, zeigt Benz an dem Beispiel Flugzeugturbinen. Sie produzieren auf nur einem Flug zwischen einem und vier Terabyte Daten. Diese Masse an Informationen zu analysieren und auszuwerten, stellt Mensch und Maschine vor große Herausforderungen. Tauchen bei diesen Datensätzen Strukturen auf, die so vorher noch nie aufgezeichnet worden sind, muss dies nicht zwangsläufig negativ sein. Hier kommt dann das Management by Exception zum Tragen. Dank Machine Learning ist es möglich, dass das System bei einfachen Änderungen erkennt, wie es darauf reagieren muss. Teilweise müssen aber auch hier noch Fachingenieure eingreifen.

Big Data in der Automotive-Branche

In der heutigen Zeit eine viel gestellte Frage: Wem gehören die Daten, die die Unternehmen sammeln? Datensätze sind wertvoll – egal ob sie letztendlich nur verkauft werden sollen oder direkt ausgewertet werden, jedes Unternehmen benötigt Informationen.
Auch das Auto nutzt inzwischen Daten. Nach den Fahrerassistenz-Systemen kamen Mobile Devices, die dafür sorgen, dass sich der Fahrer über sein Smartphone mit dem Fahrzeug verbinden kann. Auf den sogenannten „Connected Driver“ folgte dann ein Plattformsprung hin zu „Connected Car“. Um solche Systeme für den Kunden optimal bereitstellen zu können, benötigen die Unternehmen Nutzerdaten, denn hier gilt: „Who owns the data owns the business!“
Benz spricht bei autonomen Fahrzeugen von dem Internet der Dinge (engl. „Internet of Things“, abgekürzt IoT). Fahrzeuge verändern sich aber nicht nur durch ihre Technik, auch der Umgang damit und der Bezug dazu ist inzwischen ein anderer. Während vor einiger Zeit noch PS, Optik und Fahrgefühl zählten, ist inzwischen vielen jungen Fahrern nur eines wichtig: Wie komme ich unkompliziert von A nach B? Das Auto wird zum „Mobility Device“, das dadurch optimiert wird, dass unterschiedliche Kanäle mit dem Fahrzeug interagieren können – nicht nur das Smartphone.
Je mehr Daten ein Unternehmen über die unterschiedlichen Kanäle gesammelt hat, desto individueller kann es auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden eingehen. Fahrzeuge können so zum Beispiel passende Zwischenstopps empfehlen oder auch in Kombination mit anderen Geräten an Abfahrtzeiten erinnern. Solch eine Plattform soll dem Nutzer den größtmöglichen Komfort bieten und ihn so dazu bringen, Dienstleistungen und Autos zu kaufen.

„Who owns the data owns the business“

Datenkraken, wie beispielsweise Google, Amazon oder Facebook, können durch ihre gesammelten Informationen aktiv in den Markt eingreifen. Dieser Einfluss geht soweit, dass sie selbst in der Entwicklung von neuen Ideen, Produkten und Geschäftszweigen mitwirken. Daten lassen sich für solche Unternehmen vielschichtig nutzen, wodurch Konkurrenten – besonders offline – ausgestochen werden können.
Um diesen Vorsprung weiter auszubauen, setzt besonders Google auf die KI. Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, Datensätze optimal auswerten zu können und so noch attraktiver für die Kunden zu werden. Zudem finden diese Prozesse dann automatisiert statt, was zu einem größeren Wettbewerbsvorteil führt.

Gesellschaft und Daten

„Big Brother“ ist nach Benz eine große Angst für die ältere Generation. Doch er meint, dass die Gesellschaft hier umdenken muss. Personifizierte Werbekampagnen beispielsweise gelten in Amerika als Wertschätzung dem Kunden gegenüber. Benz ist sich sicher, dass ein Datenschutz, wie er bisher in Deutschland existiert, der falsche Weg sei. Laut dem Redner müsse sich die Gesellschaft Gedanken darum machen, welche Datenanalysen und -nutzungen zulässig sein sollen und welche nicht. Die „German Angst“ müsse überwunden werden, ist sich Benz sicher.

Stand: 26.Dec.2017 13:13 Uhr


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Ausfahrt.tv Redaktion

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